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Die Angst vor dem Nichts - No-Thing-Ness

Es liegt mir am Herzen, etwas mit Euch zu teilen, was mir lange Zeit in der eigenen Meditationspraxis und jetzt manchmal in der Einzelarbeit begegnet: Die Angst vor dem Nichts.

Diese existenzielle Angst überkommt viele Meditierenden an einem gewissen Schwellenpunkt ihrer Praxis. Und das auch nicht nur einmal, sondern immer wieder.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen:
Diese Angst ist eine Tür. Eine Tür zu Dir.
Eine Tür zwischen unserer Alltagsrealität & Wahrnehmung und unserer Essenz.

In unserer regulären Wahrnehmung beruht alles was wir sind und tun auf einer Subjekt - Objekt Beziehung: Du (das Subjekt) beziehst Dich auf ein Objekt (die Dinge, die Du vor Dir siehst & tust, die Geräusche, die Du hörst, die Gedanken, die Du denkst etc.). Wir bestätigen (unterbewusst) unsere Identität aus dieser Beziehung: Dadurch, dass du ein Objekt hast, auf das Du Dich beziehst, weißt Du, dass Du existierst.
Diesen Mechanismus übertragen viele auf die Meditation. Dort beziehst Du Dich dann vielleicht auf Deinen Atem, auf ein Mantra, auf Dein Herz oder was auch immer.

Aber was ist mit dem Subjekt - kommen wir auf die Idee uns dem Ursprung jeglicher Beziehung zu widmen?

Ist das nicht verrückt? Wir bleiben mit regulären Meditationstechniken im gleichen Subjekt-Objekt Spiel.
Ok - vielleicht werden wir ruhiger, entspannter - auch achtsamer - aber ganz ehrlich, bist Du damit wirklich zufrieden? Öffnet sich dadurch eine wirkliche Tiefe in Dir? Durchströmt Dich das Wissen, das Wunder nach dem sich etwas in Dir schon immer gesehnt hat?

Das Einlassen auf Nichts - auf englisch No-thing-ness - ist in seiner tiefen Bedeutung die Hingabe in das Selbst, in das Subjekt. In das, was Du in Deiner Essenz bist.

Wenn Du magst, erlaub Dir doch in Deiner nächsten Meditation einmal ganz bewusst und konkret über etwas nachzudenken. Und wenn Dir gerade in dem Moment nichts einfällt, löse einfach eine Rechenaufgabe

Dann stelle Dir selbst transparent die Frage: wer denkt hier gerade? - und erlaube Dir wach fühlend nach innen zu lauschen.
Verfolge neugierig wie ein Forscher den Strahl der Aufmerksamkeit vom Gedanken zurück zum Ursprung. Komm zurück zu Dir. Zurück zum Subjekt.

 

Dann trete behutsam über die Schwelle der Angst...
Lass Dich weiter nach innen sinken. Sanft. Wach. Bewusst.
Werde zur Antwort.

 

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